Übung: Wie stehst du dazu?

von Barbara Bosch

Ziel

Moderiere eine Übung, welche die TeilnehmerInnen aktiviert, ins Gespräch miteinander bringt und für kulturelle Vielfalt und Persönlichkeitsunterschiede sensibilisiert.

Beschreibung

Die Übung gliedert sich in 4 Abschnitte

  1. Erklärung der Aufgabe
  2. Vorlesen der Aussagen und Verorten/Aufstellen entlang einer Linie
  3. Austausch in Gruppen
  4. Abschlussbemerkung

Erklärung der Aufgabe

Der/die ModeratorIn erklärt der Gruppe, dass er/sie gleich einige Aussagen vorlesen wird. Die TeilnehmerInnen sollen sich auf einer gedachten Linie im Raum aufstellen. Die Position hängt davon ab, inwieweit sie der jeweiligen Aussage zustimmen. Ganz rechts aufstellen bedeutet der Aussage voll und ganz zustimmen, ganz links bedeutet gar nicht zustimmen. Wer teilweise zustimmt oder eher nicht zustimmt, kann sich dementsprechend auf der Linie aufstellen.

Für diese Übung braucht man etwas Platz.

Aussagen

  • "Hierarchien sind unverzichtbar, weil ohne sie nur Chaos herrschen würde."
  • "Smalltalk am Anfang eines Meetings ist überflüssig und raubt nur Zeit."
  • "Naseputzen am Tisch in Gesellschaft ist unhöflich."
  • "Man zeigt seinem Gegenüber Respekt, indem man ihm direkt in die Augen schaut."
  • "Religion und Politik sind Tabuthemen, über die man nicht mit Fremden spricht."
  • "Wenn man eine Einladung erhält, ist es höflich 'vielleicht' zu sagen, auch wenn man weiß, dass man keine Lust/Zeit hat, dorthin zu gehen."
  • "Wenn du eine Verabredung um 15 Uhr hast und die andere Person um 15:10 Uhr erscheint, ohne dich vorher über die Verspätung informiert zu haben, ist das unhöflich."

Austausch in Gruppen

Nachdem sich die TeilnehmerInnen zu diesen Aussagen positioniert haben, kann der/die ModeratorIn sie nun bitten, sich in Kleingruppen mit 2-4 Personen darüber auszutauschen, wo jede/r bei den einzelnen Aussagen stand und welche Ansichten bzw. Werte sich dahinter verbergen. Dazu wiederholt die/der ModeratorIn die fett-markierten Themen noch einmal zur Erinnerung.

Als Variante kann man auch nur eine Aussage nehmen und danach die TeilnehmerInnen diskutieren lassen (spart Zeit) oder man kann mehrere Aussagen nehmen, aber nach jeder Aussage die TeilnehmerInnen zum Austausch mit den anderen auffordern.

Abschluss

Abschließend weist die/der ModeratorIn darauf hin, dass es kein "richtig" oder "falsch" bei diesen Aussagen gibt, und dass die Vielfalt der Perspektiven in unserer unterschiedlichen kulturellen Prägung und unseren unterschiedlichen Persönlichkeiten begründet ist.

Zeit

10-25 Minuten

Fragen für die BewerterInnen

  • Was hat der/die ModeratorIn gut gemacht (bitte konkrete Beispiele nennen)?
  • Waren die Arbeitsaufträge an die Gruppe klar formuliert? Wodurch wurde das deutlich?
  • Wie hat der/die ModeratorIn die Zeit unter Kontrolle gehalten?
  • Konnte der/die ModeratorIn eine freundliche Atmosphäre in der Gruppe fördern? Wie hat er/sie das gemacht?
  • Inwiefern hat der/die ModeratorIn selbst auf kulturelle Eigenheiten Rücksicht genommen? (bitte konkrete Beispiele nennen)
  • Wie wäre die Übung noch effizienter geworden?

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